Sonntag, 6. Mai 2012, Buenos Aires, Argentinien (-5 Std.)
Heute ist uns das Aufstehen besonders schwer gefallen. Vom Jetlag ist definitiv nichts mehr übrig geblieben! Nach einem herzlichen Abschied von Cristina brechen wir mit dem Taxi Richtung Flughafen Mendoza auf. Wenn wir rechts rauschauen, erleben wir ein wunderschönes Farbspiel zwischen der aufgehenden Sonne und den paar Schleierwolken. Schauen wir rechts raus, steht der (Voll-)Mond riesengross über den eindrücklichen Anden. Später sollen wir erfahren, dass der Mond heute besonders nahe an der Erde war.
Das Prozedere beim Abflug kennen wir in- und auswendig und zur Abwechslung erwartet uns heute mal etwas Spannendes. Nichtsahnend sitzen wir in der Abflughalle über unserem Reisebericht, als Yolandas Name ausgerufen wird. Da die kleine Halle komplett mit Passagieren gefüllt ist und diese alle in Reih und Glied in den nach vorne gerichteten Bankreichen sitzen, ist es überhaupt nicht peinlich, von der hintersten Reihe bis ganz nach vorne zum Gate zu gehen, wo eine sehr strenge Beamtin am Mikrofon wartet… Es stellt sich heraus, dass das verdächtige Gepäck Sarah gehört und die Beamten schicken Yolanda los (skeptisch beobachtet von den praktisch ausschliesslichen einheimischen Mitpassagieren), Sarah ausfindig zu machen. Sarah (skeptisch beobachtet von den Mitpassagieren :-)) folgt der Beamtin bis zu ihrem (erneut gescannten) Gepäck. Etwas Quadratisches mit vielen kleinen quadratischen Inhalten hat die Beamten Verdacht schöpfen lassen… Was der verdächtige Inhalt war? Lösungsvorschlag 1: Patronen für eine Waffe. 2: Kleine Drogenpäckchen. 3: Schweizer Schöggeli in einer quadratischen Box.Danach kann die Reise Richtung Buenos Aires sorgenfrei beginnen 🙂
Am Aeroparque in Buenos Aires werden wir von Sergio abgeholt, der den Transfer mit einer kurzen Kultur- und Geschichtsinformation über Buenos Aires und Argentinien verbindet. Nach kurzer Fahrt in den Stadtteil San Telmo erreichen wir unsere Unterkunft, ein wunderschönes altes Haus, welches zu einem tollen Bed & Breakfast ausgebaut wurde.
Wir haben noch die Zeit, den berühmten Markt von San Telmo zu besuchen und die Pärchen auf der Plaza Dorrego beim Tangotanzen zu beobachten, bevor wir von Annika und Antonio zum Mittagessen abgeholt werden (Annika gehört unser Partnerschule CHE Buenos Aires, welche wir morgen besuchen werden). Unsere Mittagessenzeit (ca. 14.30 Uhr) ist hier übrigens nichts Aussergewöhnliches, genau so wenig wie Abendessen um 22.00 Uhr). Als Mahlzeit erwartet uns zur Vorspeise eine Provoleta (als Umschreibung benutzen wir jetzt mal „Raclette“ :-)) und anschliessend ein halbes Rind (so kam es uns zumindest vor) mit Salat. Dazu ein feines Glas argentinischer Rotwein und zum Abschluss ein Flan mit Dulce de Leche. Was Dulce de Leche ist? Nehmt eine Büchse gezuckerte Kondensmilch und kocht diese vier Stunden lang in einem Topf mit Wasser, dann sollte ihr nach dem Öffnen der Büchse mehr oder weniger diese Leckerei vorfinden. Yolandas Versuch nach ihrem ersten Argentinien-Besuch vor ein paar Jahren hatte damals zumindest funktioniert 🙂
Zum anschliessenden Kaffee führt uns eine Stadtrundfahrt mit Annika und Antonio durch die verschiedensten Quartiere dieser spannenden Metropole (3 Mio. Einwohner, gesamter Ballungsraum ca. 14 Mio.) und wir erfahren dabei viel Interessantes über Buenos Aires.
Zwei Wochen sind bereits vorbei und wir haben in dieser Zeit unzählige interessante Sachen erlebt und tolle Menschen kennengelernt. Morgen ist unser letzter offizieller gemeinsamer Tag auf dieser Studienreise und wir sind gespannt, was dieser bringt. Wir werden euch gerne davon berichten!
Übrigens: Es war natürlich Lösung 3 🙂 – von allen weiteren erwähnten Inhalten distanzieren wir uns selbstverständlich hiermit.