Anfangs September ging für mich das Abenteuer “Sprachaufenthalt in Australien“ los. Voll bepackt mit Koffer, Rucksack und Unihockeystock flog ich über Singapur nach Brisbane, um dort für die nächsten drei Monaten den CAE Kurs zu besuchen. Die anfängliche Nervosität war rasch verflogen, nahm mich doch meine Gastmutter sehr herzlich auf und brachte mich an meinem ersten Abend schon zu einer Party von einer ehemaligen Homestay-Studentin.
Langports in Brisbane
In meiner Schule Langports Brisbane war ich nebst einigen Schweizern auch mit Kolumbianern und Japanern in einer Klasse. Wenn man sich an den vielseitigen Aktivitäten der Schule beteiligte, traf man auch auf diverse andere Nationalitäten. Von Koreanern, Taiwanesen, Chinesen über Brasilianer, Araber, Franzosen, Deutsche – alles war bunt durchmischt. Ein gutes Beispiel hierfür waren die Langports Games. Ein Sporttag, an welchem man in verschiedenen Disziplinen gegen die Langportsschule der Gold Coast antrat. Ich spielte Fussball und Volleyball, war aber auch bei den anderen Sportarten fleissig am mitfanen. Da wir die Spiele gewannen, durfte die Party danach natürlich nicht fehlen.
Da die Regel „English only“ galt, sprachen wir während unseres gesamten Sprachaufenthalts nur Englisch miteinander – auch in unserer Freizeit. Wir lernten sehr viel an dieser Schule. Vorgestellt hatte ich es mir sehr langweilig, drei Monate lang auf eine Prüfung zu büffeln. Doch ich wurde angenehm überrascht! Wir machten viele Spiele, besprachen interessante Themen und konnten uns dank den festgehaltenen Resultaten immer weiter verbessern. So verging meine Zeit in Australien rasend schnell. Tagsüber war man in der Schule, am Abend ging ich entweder ins Unihockey Training beim FC Story Bridge oder ich traf meine Freunde. Gemeinsam machten wir ein BBQ in einem der zahlreichen Parks in Brisbane, gingen etwas Trinken oder unterhielten uns einfach über unsere verschiedenen Kulturen.
Weekends in Brisbane
Auch an den Wochenenden war immer etwas los: Ausflüge zur Sunshine Coast (Noosa, Mooloolaba oder Caloundra) waren einfach zu organisieren und gut erreichbar mit dem öffentlichen Verkehr. Natürlich verbrachten wir auch einige Tage in Byron Bay, besichtigten Surfers Paradise und nahmen auch am Pub Crawl (Bar-Tour) teil, welcher sehr bekannt ist für Surfers.
An unserem verlängerten Wochenende machten wir einen Trip nach Fraser Island. Es war wunderschön! Wir liefen durch den Regenwald, bestaunten die vielen Sanddünen und verbrachten unsere Nachmittage an den Süsswasserseen, die traumhaft waren mit ihrem weissen Sand und dem durchsichtigen Wasser. Wir schliefen in Zelten, welche kleine Luken hatten, von wo aus man den klaren Sternenhimmel über der Insel besichtigen konnte. Wer am morgen früh aufstand, wurde mit einem Sonnenaufgang wie man ihn nirgendwo sonst auf der Welt sieht, belohnt.
Wenn für einmal nichts geplant war, nahm mich meine Gastmutter zu Familienbesuchen mit oder ich relaxte am Strand von South Bank. Es gab so vieles zu Entdecken und Erleben.
Nach den drei Monaten stand die CAE Prüfung vor der Tür und danach hiess es auch schon wieder Abschied nehmen voneinander. Es fiel allen recht schwer, da wir doch so viele Stunden miteinander verbracht hatten und uns richtig an das Leben in Brisbane gewöhnt hatten.
Vom Sprachaufenthalt zum Backpacker
Nun aber begannen unsere Reisen als Backpackers. Mit elf weiteren Studenten meiner Schule ging ich nach Cairns. Obwohl, oder vielleicht gerade weil, wir ein bunter Mix von Nationalitäten waren (Schweiz, Liechtenstein, Kolumbien, Japan, Korea und Frankreich), hatten wir sehr viel Spass. Wir mieteten einen Kleinbus und erkundeten die abgelegenen Strände im Norden und im Süden von Cairns, gingen schnorcheln, tauchen, machten eine Regenwaldtour und liessen natürlich keine Party aus. Nach dieser Woche verliess ich Cairns mit zwei weiteren Schweizern, dem Liechtensteiner und dem Koreaner. Uns zog es ins Landesinnere nach Alice Springs. Von dort aus machten wir eine dreitägige Tour zum Uluru, dem Kata Tjuta und dem Kings Canyon. Obwohl es richtig heiss war und viele Fliegen uns plagten, hat es mir sehr gut gefallen. Ich war beeindruckt von den roten Steinen und der unglaublichen Weite und Leere des Outbacks. Auch das Schlafen in „Swags“ war ein Erlebnis.
Gegensätzlicher hätte unser letzter Stopp nicht sein können. Wir besichtigten Sydney. Die Stadt kam mir nun riesig vollgestopft und hektisch vor. Ich war richtig froh, dass ich mein Sprachaufenthalt im ‘kleinen‘ und überschaubaren Brisbane gemacht hatte.
Nach den 2 aufregenden Wochen, in denen ich eine Menge neuer Dinge erleben durfte, ging es ab nach Hause in die kalte Schweiz, wo mich meine Familie schon herzlich empfing und mit mir Weihnachten feierte.
Fasziniert erzählte ich allen Bekannten von meiner Australienreise. Ich bin ein richtiger Fan geworden. Nicht nur das warme Klima in Queensland passte gut zu mir, sondern auch der Lifestyle der Bewohner Brisbanes, welcher ziemlich ‚‘laidback‘ und ‘easy-going‘ ist. Dank ihrer freundlichen und herzlichen Art fühlt man sich sehr geborgen dort.
Abschliessend kann ich sagen, dass dies mein erstes, aber sicher nicht mein letztes Australien-Abenteuer war. Das Land hat extrem viele Facetten, die ich gerne noch entdecken würde. Ich bin froh, dass ich mich für diesen Standort für meinen Aufenthalt entschieden habe und kann ihn jedem weiterempfehlen.
Artikel aktualisiert am 15. Februar 2015.