Mittwoch, 2. Mai 2012, Santiago de Chile
Nach einem wunderbaren Nachtessen gestern Abend, begleitet von einer chilenischen Jazz-Band (www.alexisquiroz.cl), schlafen wir in unserem gemütlichen Hotel wie Murmeltiere. Unser erster Eindruck von Santiago hat uns nicht getäuscht und die Stadt ist wirklich sehr angenehm, um sich unbedenklich (mit den normalen Vorsichtsmassnahmen) darin zu bewegen. Auch gestern Nacht konnten wir, ohne uns auch nur im Geringsten unsicher zu fühlen, zu Fuss vom Restaurant im tollen Ausgangsquartier Bellavista zu unserem Hotel zurückgehen.
Heute Morgen wollen wir, um noch einen besseren Eindruck des chilenischen Alltags zu bekommen, mit der Metro zu unserem Termin mit Chile Inside fahren. Schon als wir aus dem Hotel treten ist offensichtlich, dass die gestrige Ruhe auf den Strassen am Tag der Arbeit eine Ausnahmesituation war. Heute sind die Strassen und Trottoirs voll von geschäftigen Leuten, wie es bei einer Stadt mit über 6 Mio. Einwohnen normal ist.
Noch ahnen wir aber nicht, was uns in der U-Bahnstation erwartet… Wir kaufen ein Ticket und wollen uns aufs Perron begeben. Dieses ist jedoch so total überfüllt mit Leuten, welche auch die U-Bahn in unsere Richtung nehmen wollen, dass wir gleich wieder rechts umkehrt machen und uns entscheiden, doch lieber 30 bis 45 Minuten zu Fuss zu unserem Termin zu gehen. So werden wir zwar etwas zu spät kommen, aber wohl doch noch früher, als wenn wir in dem Gedränge versucht hätten, uns irgendwann in eine Metro quetschen zu lassen. Solche Bilder haben wir bis jetzt nur von Tokyo vor Augen gehabt…
Als wir dann im Stadtteil Providencia im Büro von unserem lokalen Partner Chile Inside ankommen, werden wir sehr herzlich empfangen und mit vielen Insider-Informationen über Chile und Santiago versorgt (Besonderheiten des chilenischen Spanisch, Eigenschaften und Mentalität der Chilenen, der Konkurrenzkampf zwischen Chilenen und Argentiniern, das Verhältnis zu anderen lateinamerikanischen Ländern etc.). Der nächste Stopp ist der Besuch unserer Partnerschule ECELA.
Ebenfalls schauen wir uns noch den modernen Teil von Santiago an, wo sich das Bankenviertel befindet (genannt El Golf). In diesem Viertel zeigt die Stadt nochmals ein ganz anderes Gesicht und es wird weiterhin fleissig an neuen Hochhäusern (unter anderem das zukünftig höchste Gebäude Chiles) und einem grossen Einkaufszentrum gebaut. Von dort aus wagen wir uns nochmals in die U-Bahn und ergattern dieses Mal (etwas vor der Stosszeit) auch tatsächlich einen Platz.
Am Abend dürfen wir uns dann auch noch ein Bild von zwei Unterkünften (einer Gastfamilie und einer WG) machen. Bei dieser Gelegenheit (so wie auch bei unserem Rundgang am Nachmittag) stellen wir fest, das Santiago, trotz Millionenmetropole, viele nette ruhige Strassen hat, welche recht grün und sehr gemütlich sind.
Nach einem feinen Nachtessen in der „Kleinen Kneipe“ (das Restaurant in dem wir essen heisst wirklich genauso), machen wir uns wiederum zu Fuss auf den Weg zurück ins Hotel. Dabei adoptiert uns offenbar einer der hier zahlreichen Strassenhunde und er weicht erst wieder von unserer Seite, als wir ins Hotel rein gehen und er ganz sicher ist, dass sich die Türe für ihn leider nicht noch einmal öffnen wird.
Nach kurzer „Büroarbeit“ legen wir uns, fix und fertig von den vielen Kilometern zu Fuss, in unsere warmen Betten. Morgen erwartet uns eine spannende Busreise, über die frisch verschneiten Anden, nach Mendoza in Argentinien. Buenas Noches!