Malta – Summervibes and more

Die Schiebetür nach der Gepäcksaufnahme am Flughafen öffnet sich und ich bahne mir einen Weg durch die vielen Menschen, die mit ihren Schildern auf Passagiere warten. Schnell finde ich das dunkelblaue Schild der ESE, meiner Hauptschule. Nach einer kurzen Begrüssung sitze ich bereits im Taxi, welches mich zu meiner Gastfamilie bringt. Während der Fahrt gewinne ich einen ersten Eindruck von Malta und stelle entzückt fest, dass sich sämtliche Häuser und Bauten von ihrem Äussern praktisch kaum unterscheiden. Auch mein Zuhause für die nächsten fünf Wochen zeigt sich als typisches, maltesisches Gebäude – mit beiger Farbe, um die Sonnenstrahlen möglichst gut zu reflektieren. Nach einem ersten Kennenlernen der Gasteltern falle ich müde, aber voller Vorfreude ins Bett und frage mich, was die nächsten fünf Wochen als Group Leader mit sich bringen…

Abbildung 1: Mein Zuhause für die nächsten fünf Wochen

Vorweg: Malta ist eine Insel im Mittelmeer, welche sich südlich von Sizilien und südöstlich von Tunesien befindet. Insgesamt fasst die Republik «Republika ta’Malta» fünf Inseln, wobei drei davon bewohnt sind. Gozo und Comino sind die bekannten, ebenfalls bewohnten Nebeninseln von Malta. Die Einwohnerzahl beträgt knapp 400’000 Menschen, wobei die Mehrheit der maltesischen Bevölkerung römisch-katholischen Glaubens ist (98%).
Das Land hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, was sich auch in der maltesischen Sprache, welche ein Mix aus Arabisch, Englisch, Französisch und Italienisch ist, zeigt. Die zweite Landessprache ist Englisch. Malta ist also eine wunderbare Alternative zu England, für Schüler/-innen, welche sich dem Süden hingezogen fühlen. Und entsprechend südlich ist auch das Wetter. Im Sommer herrschen immerzu hohe Temperaturen zwischen dreissig und vierzig Grad Celcius und die Sonne scheint bis in die späten Abendstunden. Dieses südliche Flair wird abgerundet durch eine mediterrane-orientalische Küche. Auch beim Essen zeigt sich Maltas bewegende Geschichte. So findet man beispielsweise Klassiker wie das englische Breakfast mit Würstchen, Speck und Ei oder die dreieckigen Toast-Sandwiches, meist gefüllt mit Thunfisch, vor. Der italienische Einfluss zeigt sich bei den Pasta-Gerichten und derjenige von Nordafrika durch die Verwendung von pikanten Gewürzen. Als Nationalgericht Maltas wir der Kanincheneintopf «Stuffat Tal-Fenek» gesehen. Natürlich wird in der Republik Malta auch Fisch verspeist. Hierbei gilt die Goldmakrele als Nationalfisch der Inseln und prägte von 1986 bis 2007 die maltesischen 10-Cent-Münzen.

Abbildung 2: Verschiedene Gerichte bei meiner Gastfamilie

Und nun zurück zur Frage, was die fünf Wochen als Group Leader wohl mit sich bringen?
Als Group Leader besuche und unterstütze ich Schülerinnen und Schüler von Pro Linguis und Linguista, welche in Malta einen Sprachaufenthalt machen. Ein grossartiger Teil meiner Aufgaben ist es, die Junioren/-innen auf ihren Ausflügen zu begleiten. Gemeinsam erkunden wir beispielsweise die verschiedenen Ortschaften von Malta.

Beginnen wir mit der Hauptstadt Maltas: Valletta. Obwohl Valletta flächenmässig die kleinste Hauptstadt Europas ist, hat sie einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Schule gibt uns die Möglichkeit, Valletta sowohl am Tag als auch bei Nacht zu erkunden. Tagsüber stehen die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten bei den Kindern und Jugendlichen ganz hoch im Kurs. Auch sehr gut gefällt den Schüler/-innen der «Upper Barrakka Garden». Das ist eine öffentliche Parkanlage, welche sich am höchsten Punkt der Stadtbefestigung befindet und einem einen hervorragenden Ausblick auf den «Grand Harbour» bietet. Der Besuch dieser Parkanlage lohnt sich sowohl tagsüber als auch abends. In der Dunkelheit kann man die unzähligen, funkelnden Lichter der Stadt und des Parks geniessen und den in die Ferne reisenden Kreuzfahrtschiffen zuschauen.

Abbildung 3: Einkaufsstrasse in Valletta

Die Stadt Mdina, welche komplett von Festungsmauern umgeben ist, wird mit der Schule in den Abendstunden besucht. Denn besonders in der Dunkelheit hat Mdina – die stille Stadt Maltas – etwas richtig Mystisches. Hier lohnt sich definitiv der Besuch des «Cafe Fontanella». Zum einen gibt es hier vorzüglich schmeckenden Kuchen und zum anderen hat man von hier aus eine weitreichende Aussicht über die Insel.

Abbildung 4: Aussicht com Café Fontanella

Sliema ist aufgrund zahlreicher Geschäfte, Restaurants, Cafes und Hotels unter Einheimischen und Touristen eine sehr beliebte Gegend. Beim Nachtspaziergang in Sliema geniessen wir die traumhafte Strandpromenade und essen ein Glace, wobei wir uns bei der grossen Auswahl an Geschmacksrichtungen kaum entscheiden können. Wir werden Sliema einst aber bei Tage nochmals sehen, da von hier aus jeweils die «Harbour Cruises» starten. Oder aber an den Tagen, an welchen wir ein paar schöne Stunden im grössten Einkaufszentrum «The Point» verbringen werden.

Abbildung 5: Einkaufen rund um Sliema

Zudem besuchen wir Comino, eine der Nachbarsinseln von Malta. Wie bereits erwähnt, ist auch diese Inseln bewohnt. Allerdings schwankt die Einwohnerzahl je nach Quelle zwischen drei bis fünf Einwohnern. Ruhig ist es hier im Sommer dennoch nicht, denn jährlich besuchen rund 20’000 Touristen – und die meisten davon in der Sommerzeit – die blaue Lagune. Die «Blue Lagoon» trägt ihren Namen mit Recht, denn sie bietet puren Badespass im türkis-kristallblauen Wasser.

Abbildung 6: The Blue Lagoon

Malta ist ein Paradies für Strandliebhaber. Eine Woche scheint beinahe zu kurz zu sein, um all die traumhaften Strände besichtigen zu können. Die blaue Lagune in Comino ist meiner Meinung nach einer der schönsten Badeorte in der Republik Maltas. Auch hoch im Ranking mit dabei ist der Golden Bay und Mellieha Bay in Malta oder der Ramla Bay und der Dwejra Bay in Gozo. Wie gesagt – eine Woche scheint zu kurz zu sein! Denn auch der Xlendi Bay und Marsalforn Bay in Gozo sind wunderschöne Entspannungs- und Badeorte. Nicht zu vergessen der berühmte St. Peter’s Pool im Süden von Malta. Man hat also Strände so weit das Auge reicht. Faszination pur so weit das Auge reicht trifft auch auf den Mellieha Bay zu, denn es ist der längste (Sand-) Strand Maltas mit einer unglaublichen Länge von 484 Metern!
Bei den Strandausflügen können die Schüler/-innen ihren individuellen Vorlieben nachgehen: Baden, «sünnele», Wasserburgen erkunden, Beachvolleyball spielen, Glace essen, lesen, sich unterhalten oder eine wilde Fahrt auf einem Bananenboot unternehmen.

Abbildung 7: Mellieha Bay

Im Splash and Fun Park geht es dann wild zu und her. Die riesengrosse Bäderlandschaften und die Rutschbahnen sorgen bei Gross und Klein für Euphorie. Was gibt es Schöneres als mit einem Ring eine Rutschbahn herunter zu rasen und danach im Wellenbad in den Wellen mitzureiten… Für Action sorgt auch die Lasermax-Aktivität. Alle kommen dabei ausser Puste – sei es vom Herumrennen oder vom Lachen, oder von beidem.
Nebst dem ganzen Badespass lohnt sich auch der Besuch des «National Aquariums», um die Unterwasserwelt aus einer anderen Sicht begutachten zu können. Es ist ein perfekter Halbtagesausflug, um auch mal der Hitze entfliehen zu können. Im Aquarium kann man unterschiedliche Fischarten, Insekten und Reptilien in insgesamt 41 Aquarien besichtigen und die Schule organisiert jeweils eine Führung für uns, damit wir zusätzlich noch viele interessante Informationen über das «Sea Life» erhalten können.

Abbildung 8: Foto aus dem Aquarium

Nebst Shopping, Stadtrundfahrten und Strandtagen wird das Programm durch internationale Studentenpartys abgerundet. Das Highlight hierbei sind für die Schüler und Schülerinnen ganz klar die Pool- und Schaum-Partys. Oder doch eher die Boot-Partys? Auch ein Besuch von Paceville in St. Julian’s – der Hochburg für Feierbegeisterte – lohnt sich. In Paceville laden Bars zum Verweilen ein und es ist ein Ort, wo Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen und in den Abendstunden ein kühles Bier gemeinsam geniessen können.
Alle, die noch mehr über die Geschichte Maltas erfahren möchten, kommen beispielsweise beim «Harbour Cruise», bei Besichtigung der «Three Cities» oder beim Besuch der «Limestone Heritage» zum Zug.
In der freien Zeit vor und nach den Aktivitäten haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, sich draussen oder in Aufenthaltsräumen aufzuhalten und weiterhin ihre «Listening- und Speaking-Skills» zu verbessern. Zahlreiche Jugendliche sehen das Zuhören und Sprechen als den Bereich mit den meisten Verbesserungen während ihres Sprachaufenthaltes. In den Schulstunden wird zusätzlich auch noch an den «Reading- und Writing-Skills» wie auch an der Grammatik gefeilt.

Abbildung 9: Freizeit am Infinity-Pool im Salini-Resort

Pro Linguis arbeitet zum einen mit BELS, zum anderen mit der ESE-Schule zusammen. Der wichtigste Unterschied der beiden Schulen zeigt sich meiner Meinung nach anhand der Grösse. BELS ist eine kleine, dafür aber sehr familiäre Schule. An der ESE dahingegen wird man auch nach zwei Wochen Aufenthalt noch neuen Gesichtern von Schülern und Leadern begegnen. Gemeinsam ist, dass die BELS und die ESE sowohl Gastfamilien als auch Residenzen anbieten. Zudem werden an beiden Schulen die Juniors anhand ihres Englisch-Levels in individuelle Klassen eingeteilt, wobei je nach Bedürfnis auch Einzellektionen dazu gebucht werden können. Somit kann jedes Kind und jeder Jugendliche individuell – aus schulischer und auch aus persönlicher Sicht – profitieren und über sich hinauswachsen. Und ehe man sich versieht, ist die Zeit mit den Schulstunden und verschiedenen Aktivitäten bereits wieder vergangen…

Abbildung 10: Schulzimmer im Salini-Resort

Auch für mich verfliegt die Zeit viel zu schnell. In den fünf Wochen begleite ich meine Schüler/-innen auf die oben genannten Aktivitäten und stehe ihnen auch sonst mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam erleben wir viel. Wir unterhalten uns, erzählen, spielen und lachen – von frühmorgens bis spätabends, wenn die Sonne untergeht.
Meine Aufgaben als Group Leader sind, nebst dem Besuch von Aktivitäten, vielfältig: An den Wochenenden bin ich jeweils am Flughafen. Dort helfe ich zum einen den zurückreisenden Kindern beim Check-in und begleite sie bis zur Sicherheitskontrolle, zum anderen empfange ich alle frisch ankommenden Kinder und gebe ihnen erste, wichtige Informationen ab. Zudem bin ich für alle Juniors 24/7 erreichbar, damit rund um die Uhr jemand für sie da sein kann, falls es Probleme gibt. Dazu kommen noch unzählige kleine Aufgaben wie beispielsweise die Kinder betreuen falls sie krank werden und ihnen gegebenenfalls «Hueste-Zältli» organisieren, verloren gegangene Gegenstände wiederfinden, einen Klassenwechsel organisieren falls das Level nicht stimmt, sie im Umgang mit internationalen Schülern/-innen unterstützen falls es mit der Kommunikation mal nicht ganz funktioniert oder auch ganz einfach, sie regelmässig daran erinnern, sich regelmässig mit Sonnenmilch einzucremen und viel Wasser zu trinken… und noch vieles mehr.

Wie gesagt, auch für mich vergeht die Zeit wie im Flug! Heute ist mein letzter Tag und ich schwimme noch ein letztes Mal im Infinity-Pool im Salini-Resort und geniesse die fantastische Aussicht auf den Salinas Bay. Neben mir auf den Liegestühlen unterhalten sich zwei junge Mädchen auf Englisch. Sie scheinen aus unterschiedlichen Ländern zu kommen, den genauen Akzent kann ich allerdings nicht heraushören. Ich höre nur, wie eines der beiden sagt: «We had sooo much fun and now it’s all over! I can’t believe it!».Ich sage nichts, denke aber genau dasselbe.

Die Schiebetür nach der Gepäcksaufnahme am Flughafen öffnet sich wieder. Ich nehme einen tiefen Atemzug, bevor ich mir einen Weg durch die vielen Menschen bahne. Ich verlasse nun den Flughafen in Zürich – mit einem weinendemund einem lachendenAuge (und ordentlich viel Gepäck).
Weinenddeshalb, da mir das Land und die Leute bereits jetzt fehlen.
Lachend, weil ich um zahlreiche Erfahrungen und Bekanntschaften reicher bin und bald meine Familie und Freunde wieder in die Arme schliessen kann.

Abbildung 11: It’s time to say goodbye

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon (Augustinus Aurelius). Das Kapitel Malta schliesst sich. Vorübergehend. Fortsetzung folgt – hopefully!

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Pro Linguis und Linguista bedanken, die mir die Möglichkeit gaben, als Group Leader in Malta vor Ort zu sein. Es war eine einmalige Erfahrung, die ich nie vergessen werde!
Danke, thanks, grazzi!

https://prolinguis.ch/de/sprachkurse/jugend/englisch/malta

 

 

Michaela Hagen
Group Leader für Pro Linguis und Linguista, Malta 2019

 

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