Freitag, 4. Mai 2012, Mendoza, Argentinien (-5 Std.)
Unsere Partnerschule Intercultural in Mendoza hat für heute ein tolles Programm für uns zusammengestellt. Gestärkt durch eine Tasse Kaffee im Haus unserer Gastgeberin (der Besitzerin der Schule) und ein Vollkornbrötli (diesmal nicht süss :-)) vom Beck nebenan, machen wir uns also auf den Weg zur Schule. In Mendoza kann sehr vieles zu Fuss erkundet werden und auch der Weg von unserer Unterkunft zur Schule absolvieren wir zu Fuss durch die vielen schönen durch Bäume gesäumten Strassen. Später erfahren wir, dass es in Mendoza offenbar mehr Bäume als Einwohner gibt (und Einwohner sind es doch eine gute Million, wenn man die Vorstädte dazurechnet). Da es in Mendoza jedoch fast nie regnet, werden die vielen Bäume und Grünflächen in der Stadt das ganze Jahr über mit künstlichen Wasserkanälen bewässert.
In der Schule angekommen, wird uns das ganze Schulteam vorgestellt und alle nehmen sich viel Zeit für unsere Fragen. In der Pause mischen wir uns unter die Studenten und erleben die gute Stimmung an der Schule aus erster Hand. Die Lehrer und die Programmleiterin sind in der Pause meist unter den Studenten unterwegs und animieren sie dazu, in der Pause auch Spanisch untereinander zu sprechen.
Danach nimmt uns die Schulbesitzerin mit für einen eindrücklichen aber auch traurigen Besuch einer Institution im verarmten Teil der Stadt, wo Kinder, die sonst auf der Strasse oder alleine zu Hause wären, ein warmes Mittagessen bekommen und spielen können. Bei dieser Institution platziert die Schule immer wieder Leute, welche nebst dem Kurs Freiwilligenarbeit leisten möchten.
Etwas später dürfen wir uns bei der Schule wieder unter die Studenten und Angestellten mischen: freitags gibt es nämlich immer ein typisch argentinisches Mittagessen an der Schule. Das heisst, vor allem Fleisch, aber auch leckere Beilagen wie Mais, Salat und Gemüse vom Grill.
Nach diesem feinen Mahl gehen wir mit der Schulbesitzerin Cristina und ihrer Schweizer Assistentin Martina noch einige Unterkünfte besuchen. Die erste ist eine Studentenresidenz wie man sie sich vorstellt. Überall sitzen Leute rum, andere kochen oder waschen ab und es herrscht etwas ein Durcheinander. Sicher aber eine tolle Unterkunft, um rasch soziale Kontakte zu knüpfen.
Als nächstes besuchen wir noch drei verschiedene Gastfamilien, die alle in ganz verschiedenem Stil wohnen und uns alle von ihren guten Erfahrungen mit Sprachschülern, die sie bei sich aufgenommen haben, berichten.
Dies ist aber noch nicht das Ende des Programms, sondern Cristina macht mit uns noch einen Ausflug durch den grossen Parque San Martín und auf den Hügel Cerro de la Gloria, von wo aus wir einen tollen Ausblick auf die Stadt haben und ihre grosse Ausdehnung bestaunen können. Auf dem Hügel steht ausserdem ein Denkmal, welches an die grosse Heldentat deserinnert.
Mendoza hat eine sehr grosse einheimische Studentenpopulation und daher ist auch abends auf den Strassen immer viel los. Wir getrauen uns daher ohne Probleme vom Restaurant, wo wir fast als einzige um 20.00 Uhr schon zu Abend essen (üblich hier ist frühestens 22.00 Uhr), zu Fuss zu unserer Unterkunft zurück zu gehen. Dabei adoptiert uns wie schon in Chile wieder ein Strassenhund. Offenbar riechen wir besonders fein für eine lateinamerikanische Hundenase 🙂
Morgen Samstag erwartet uns dann ein Ausflug in eines der nahen Weinbaugebiete. Wir freuen uns schon darauf, denn heute beim Mittagessen (der einzige Tag, wo an der Schule Alkohol getrunken werden darf), hatten wir uns nicht getraut, Wein einzuschenken, da wir ja schliesslich dienstlich unterwegs sind 😉