Samstag, 28. April 2012, Cartagena, Kolumbien (-7 Std.)
Die Hoffnung war umsonst, dass es in der Nacht etwas abkühlen würde und der neue Tag erwartet uns mit 32°C und 85% Luftfeuchtigkeit. Das wird uns zumindest später unsere Reiseleiterin sagen.
Ein Frühstücklokal suchen wir vergebens, überall wo wir hingehen öffnen sie erst gegen 12.00/13.00 Uhr. Daher suchen wir uns in einer Bäckerei ein paar lecker ausschauende Brötchen aus, kaufen in der Strasse eine frisch gepresste Limonade, machen es uns im schönen Parque de Bolívare auf einer Bank bequem und beobachten das Treiben um den Park. Habt ihr schon einmal süsse Vollkornbrötchen gegessen? Auch der Teig des Mozzarellabrötchens ist genau so süss wie der Teig der beiden Brötchen, welche wir bewusst süss und als Dessert gekauft haben 🙂
Anders als in den bis jetzt besuchten Orten, scheint es in Cartagena nur so von Touristengruppen zu wimmeln. Diese kommen zum grössten Teil wohl von den Karibikkreuzfahrtschiffen, welche hier anlegen, und ziehen nun vor dem Park vorbei. Im Park selber sind wir aber fast ausschliesslich unter Einheimischen. Auch hätten wir schon zig Sonnenbrillen, T-Shirts, Zigarren und Halsketten im Gepäck, wenn wir jedem Strassenverkäufer etwas abgekauft hätten, der uns bis jetzt angesprochen hat.
Wir wollen fast nicht mehr aufstehen, so gemütlich, interessant und vor allem „kühl“ (etwa 28 satt 32°C :-)), ist es im Park. Aber wir wollen ja auch noch etwas mehr von der Stadt sehen und so machen wir uns erneut auf Entdeckungstour durch die Altstadt Cartagenas.
Um auch den modernen Teil kennen zu lernen, entscheiden wir uns für eine Citytour am Nachmittag. Wir sind fast die einzigen Europäer in der Gruppe, die anderen Teilnehmer kommen aus Kolumbien selber, aus Argentinien, Chile, Spanien und aus den USA. Per Bus fahren wir auf den Cerro la Popa, von dem man gut erkennen kann, wie gross Cartagena ist. Die gemütliche Altstadt nimmt nur einen Bruchteil davon ein und von hier oben erkennt man den modernen Stadtteil mit den neuen und zum Teil noch im Bau befindenden Hochhäusern noch besser. Seit fünf Monaten soll es nicht mehr geregnet haben und jetzt fallen die ersten Regentropfen und trüben etwas die Sicht auf die Stadt. Die paar Tropfen können der Hitze aber nichts anhaben und die Luftfeuchtigkeit scheint noch einmal zu steigen.
Die Fahrt geht weiter zur Festung Fuerte de San Felipe de Barajas. Wir erklimmen diese und deren Tunnelgänge zu Fuss, bestaunen Cartagena noch einmal von oben und sehnen uns immer mehr nach einer kühlen Dusche.
Erschöpft und mit vielen neuen Eindrücken kehren wir in unser Hostel zurück. Nach der kalten Dusche (warmes Wasser gibt und braucht es auch hier nicht) liegen wir wie zwei tote Fliegen unter dem Ventilator und versuchen uns auf unsere Reiseberichte zu konzentrieren.
Da wir seit den süssen Brötchen erst eine Tüte Chips gegessen haben, machen wir uns aber dann doch noch einmal auf den Weg in die Stadt. In der Strasse, in der wir am Nachmittag ein paar nette Restaurants gesehen hatten, scheint nicht mehr allzu viel los zu sein und so verbringen wir unseren letzten Abend in Cartagena beinahe in einem italienischen Lokal, welches wir auf dem Weg gesehen hatten, bei Pizza und Pasta. Dieses Restaurant scheint bei Einheimischen sehr beliebt zu sein und darum wollen wir dorthin zurückkehren. Allerdings entdecken wir dann ein nettes Restaurant, welches viele leckere Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten auf der Karte hat. Wir entscheiden uns dafür und werden mit einem feinen Znacht und netter Atmosphäre belohnt.
Obwohl Samstagabend ist und Cartagena viele Ausgangsmöglichkeiten bietet, freuen wir uns auf unsere Betten. Das Klima macht uns einfach fix und fertig und leider haben wir nicht genug Zeit, uns und unsere Körper daran zu gewöhnen, denn morgen geht es bereits weiter in die Landeshauptstadt Bogota.